Ein letztes Mal für dieses Jahr...
Im letzten Blog schrieb ich was von Freitag, war natürlich Samstag.
Der Sonntag, also eigentlich Verena und Denis' letzter Tag war wieder genauso windig wie der Samstag angesagt, und war es tatsächlich auch, aber auch böig.
Es war ein Tag der gemischten Vorstellungen und Vorlieben. Einerseits wärs natürlich noch schön gewesen zum Beispiel zur Isola Rossa am Capo Comino zu segeln, Baden wär aber auch ned so spannend bei Welle und doch erheblichem Chillfaktor. Verena war also ned bös, dass wir ihr ein weiteres Übel ersparen, und ich war doch sehr froh, dass die Jungs den Polo nach Arbatax brachten, die Öffi-Verbindung is no weniger als a schlechter Scherz.
Sie brachen also mittags auf und nach langem Hin&Her hab ich mich doch dazu überwunden die Kite-sachen unterm Bett hervorzukramen.
Ach hätt ich's doch einfach gelassen....
Dem ersten Walk of shame nach glücklosem Abtreiben wegen zu kleinem Schirm folgte bei etwas mehr Wind ein kapitaler Sturz, bei dem wiedermal mein Kite einen Salto schlug, sodass die Leinen über Kreuz sind und man nicht so einfach weiter kann. Außerdem war mein Brett irgendwo... Das hat mir zwar ein sehr sehr sehr netter Leipziger gebracht, da hab ich aber schon den Schirm "gerettet" naja Details erspar ich mir, ist ja ein Segelblog... Und da gabs ja heut eine Nullnummer.
Abends haben die beiden Basler George und mich fein ausgeführt, 2kg Fisch, italienisch, also mit Paradeisern und Erdäpfeln gebraten... Mmmmh... Die Sarden sind ja ein Berg- und kein Meeresvolk...
Montag dann Abschied und -reise, meinerseits langes Grübeln wann denn der beste Zeitpunkt für George und mich wäre die 45 Meilen nach Arbatax zu starten. Die Strecke ist insofern unangenehm, da es bis auf die süße Marina Baunei NICHTS gibt, das die Fahrt sinnvoll teilen würde. Daher Marathon. Abzuwägen war ein bissl Brise von Nord in der Nacht gegen 3-4bft aus Süd gegen Dienstagmittag.
Wir erwarteten die nächste Vorhersage über eine Pizza, ich verabschiedete mich von Rita, meiner Torre-Kellnerin und stellte mal einen Wecker auf 23 Uhr.
Da zu dieser Zeit aber noch immer Wind aus SE kam und die aktualisiere Vorhersage nichts Gutes verriet, vertagte ich den Start auf 2 Uhr.
Dann gings auch los.
Die Ketten haben wir ja schon am Abend gegen Leinen getauscht, Motor an und ein letztes Mal raus aus der Bucht von La Caletta. Sehr stimmungsvoll bei Neumond und glatter See. Bedeutete natürlich auch Null Wind, aber auf den haben wir ja erst am Kap gehofft.
Und tatsächlich kam er auch... Erst drehend und so schwach dass Segeln nicht sinnvoll war, dann aber doch mit satten 10kn aus W, sodass ein schöner Am-Windkurs draus wurde. Kurzzeitig frischte es sogar auf 15kn auf, 6,8 Knoten Fahrt, wir freuten uns wie die Schneekaiser, und schmolzen von einer Minute auf die andere wieder in die langen ruhigen Dünungswellen einer windlosen Nacht.
Aber der Autopilot ist ein wirklich verlässlicher Helfer.
Die Stimmung war aber trotzdem gut, noch ein paar Sternbilder gegoogelt, Temperatur war angenehm. Und der Morgennebel fügte später das Seine noch bei.
Geankert nach genau 7h in der Bucht von Arbatax, neben einer weiteren Amel.
Um 15 Uhr sollten wir gekrant werden, daher kurzer Schönheitsschlaf, dann an die Tankstelle, die Kleinigkeit von 220 Litern Diesel nachgetankt und mit viel Schwung gleich rückwärts durch den halben Hafen in die Lücke wo gekrant wird. Bei 3,5kn Fahrt braucht man zwar einiges an Kraft am Ruder, aber dafür zog die FL schöne Kurven.
Die nächsten 72h waren mit Reinigungs-,Service & Reparaturarbeiten mehr als ausreichend belegt.
So mußten wir ja sowohl alle Segel, Lazybags Leinen und sonstiges abnehmen und verstauen, die 90m Kette auslassen, die neue Plane zuschneiden, Motoröl und Filter wechseln, das Dinghi und Deck waschen und noch tausend Kleinigkeiten erledigen.
Man sollte allerdings nie 2 Jungs einen Außenborder unbeaufsichtigt überlassen ;)
In den Mast musste ich auch noch, um die Leine richtig einzuscheren,was wir im Juni nicht schafften, kleines Detail vergessen, aber der Mast wird unsleider eh noch Arbeit machen:
Tja, Kontrolle ist IMMER besser als Vertrauen ;(
Gestern Freitagmittag dann den Polo über die sardischen Alpen geprügelt,nach einem kurzen Ausflug nach Alghero und den Strand den uns Berni vor 3 Wochen zeigte, durfte George zum ersten Mal auf eine Autofähre.
Und war gleich ganz enttäuscht, weil die Spielhölle, auf sie er sich so freute, war echt nur ein Abklatsch, so wie die ganze Arthea, nur 8 Etagen...ein Witz.. lang lebe El Venizelos!!
Heute, Samstag in Genua angekommen, nahmen wir die 400km nach Feldkirch in Angriff, da ich nicht den ganzen Weg nach Wien den Polo mit heißen 100 über die Autobahn prügeln wollte. Ist ja schon ein alter Knabe. Ein paar kleine Zwischenstopps sind sich schon ausgegangen, Lago di Como wareine Enttäuschung,weil Umbauder schöne San Bernadino-Pass war ein Highlight, aber zweifellos das größte war mir zu beweisen, wie korrekt die Schweizer Polizei einen harmlosen Unfall in einem Kuhdorf abhandelt. Die Schweizer haben echt die Ruhe weg. Respekt!
Ich erwarte jetzt nurmehr eine ruhige Zugfahrt heim. Ihr könnt euch also sicher sein, dass noch so einiges passiert.
Ich verabschiede mich trotzdem schon mal bis ins nächste Jahr und sage DANKE!
An alle, die dabei waren, ohne die das ganze nicht oder nicht so lustig möglich gewesen wäre.
Allen die mitgelesen, -gefiebert und -gelacht haben. Ich hoffe es hat Freude gemacht.
Bis dann, Euer Zwaara
Scho wieder schee dazöht! Bistunarrisch, das einwintern is ganz schee a gschicht...
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